Das schwarze Gold der Gartenfreunde
Viele Haushalte schmeißen achtlos unzählige Bio-Abfälle im Jahr weg, ohne zu wissen, was für ein wertvolles Gut damit erzeugt werden kann. Die versteckte Wirkung und den Mehrwert eines Komposthaufens kann viele Möglichkeiten für eine Erleichterung der Gartenarbeit aufzeigen. Da Humus, also der Mutterboden, das Endresultat eines gut gepflegten Komposthaufens ist, können so die eigenen Felder besser bestellt und ergänzt werden. Denn durch jede Ernte und weitere Gartenaktivitäten wird der Boden ziemlich beansprucht und auch seinen Nährstoffen beraubt. Die Option der Nährwertergänzung für den eigenen Garten ist wohl die wichtigste Funktion und das wertvollste Merkmal einer Humus-Herstellung. Nicht umsonst wird die Kompostierung der vorhandenen Bio-Abfälle auch als schwarzes Gold des eigenen Gartens bezeichnet.
Wie kann ich selbst die Bio-Abfälle kompostieren?
Um bestmöglich selbst einen Komposthaufen erstellen zu können, werden zunächst zwei bis drei gesonderte Behältnisse benötigt. Hierfür eignen sich besonders extra für die Kompostierung entwickelte Auffangbehälter, welche unten eine Öffnung für eine Wasserabfuhr besitzen. Diese können aus Holz, Metall oder auch aus Kunststoff bestehen. Je nach eigenem Wunsch und seinen individuellen Bedürfnissen können so die Behälter ausgewählt werden. Dann kann es auch schon losgehen. Im ersten Auffangbehälter sollten erst mal alle grob flächigen Grün-Abfälle gesammelt werden. Das können zum Beispiel verdorbenes Obst, Gemüse oder der allgemeine Strauchschnitt sein. Parallel dazu kann auch der zweite Behälter gefüllt werden. Hier sollten eher feinere Materialien zum Einsatz kommen. Diese können trockenes Laub, Holz-Überreste und dünner Rasenschnitt sein. Dementsprechend werden im ersten Behältnis eher nährstoffreiche und im zweiten Behältnis meist nährstoffarme Bio-Materialien verwendet. Zu beachten ist aber zudem auch, dass die Abfälle beider Behälter auf eine kompakte Größe gebracht werden sollten, damit diese auch schneller verrotten können. Die Abfälle beider Behälter sollten dann langsam und gleichmäßig miteinander vermischt werden. Durch eine Vermischung der beiden Bio-Abfälle kann man eine kraft- und zeitraubende Umsetzung des Komposthaufens umgehen. Ansonsten sollten schließlich, nach ca. zwei bis drei Monaten, die Inhalte umgesetzt werden. Dafür eignet sich ein dritter Auffangbehälter sehr. Eine zu gepresste Struktur ist aber allgemein nicht zu empfehlen, da es durch den Mangel an Sauerstoff, zu unangenehmen Gerüchen kommen kann. Nach dem Umsetzungs-Vorgang beginnt nach etwa sieben Monaten der Reifeprozess und es entsteht ein dunkler Humus.
Was darf in keinem Fall auf einen Komposthaufen?
Durch verschiedene Beimischungen bei einigen Produkten und Lebensmitteln sind diese ungeeignet und dürfen auf gar keinen Fall auf dem Komposthaufen entsorgt werden. Hierzu gehören zum Beispiel, Öl-Produkte oder Fette, Backerzeugnisse, Holzasche oder Kohleasche. Alle tierischen Lebensmittel und Ausscheidungen sind generell ungeeignet für die Kompostierung. Auch Zeitungen, Leder-Materialien, Kunststoff, Tetra-Paks, Metalle und Steine oder Staubsaugerbeutel dürfen nicht auf einen Komposthaufen. Erkrankte Pflanzen-Reste, durch beispielsweise Feuerbrand, gehören ebenfalls nicht zu den gewünschten Abfällen. Demnach sollte bei einer Kompostierung strikt darauf geachtet werden, was der Komposthaufen beinhaltet, um eventuellen Kompost-Bränden durch die Erhitzung der Materialien vorzubeugen.
Den Komposthaufen richtig pflegen!
Durch die Vermischung der Nährstoffarmen- und reichen Behälter wird ein Komposthaufen schon wesentlich gepflegt. Auch die richtig zugeschnittene Größe der Bio- und Grünabfälle trägt dazu bei. Das kann zum Beispiel auch durch das Zerkleinern von Rasenmähern erfolgen. Bei einem hohen Laubaufkommen sind Schichten von maximal 20 cm ratsam, um das Verrotten zu erleichtern. Die Blätter von Obstbäumen eignen sich sehr gut hierfür. Auch die Blätter von Ahorn oder Eschen bieten einen schnellen Verrotte-Prozess. Vermeiden sollte man aber das Laub von Bäumen mit viel Gerbsäuren, wie die der Eiche oder der Wallnuss-Bäume. Denn die Säure verzögert das Verfaulen und erschwert eine Kompostierung im Allgemeinen. Ist aber schon Bio-Material mit Gerbsäure auf dem Komposthaufen, sollte man ein wenig Steinmehl oder Hornmehl, hinzufügen. Dies gleicht das Defizit gut aus. Es kann auch eventuell vorhandenes und gereiftes Kompost-Material benutzt werden. Das hilft zudem anfangs sehr bei dem Reife- und Rotte-Prozess. Weiterhin sollte, für einen guten Rotte-Vorgang, auch der Komposthaufen nie trocken sein, oder auf einer Fläche mit Pflaster-Steinen stehen. Bei Bedarf kann, bei gegebener Trockenheit, mit dem Ergänzen von Regenwasser, bei den obersten Schichten, nachgeholfen werden. Es empfiehlt sich, also einen schattigeren Ort für den Komposthaufen zu wählen. Vor Umwelteinflüssen oder unerwünschten Tieren kann der Komposthaufen durch Planen oder einen Draht-Zaun geschützt werden. All diese Aspekte müssen bei dem Erstellen und der Pflege eines Komposthaufens bedacht und erfüllt werden. Nur so lässt sich das wertvolle schwarze Gold optimal herstellen.